Wer eine Immobilie kaufen möchte, stellt sich häufig viele Fragen: Wie viel Eigenkapital brauche ich? Was zählt als Eigenkapital und was kann ich tun, wenn mein Eigenkapital nicht ausreicht? Wir haben diese und einige weitere Fragen im nachfolgenden Artikel beantwortet.
Wer sich aktuell nach einer Immobilie zum Kauf umschaut, sollte bereits vorab mit dem Finanzierungsberater seines Vertrauens den finanziellen Rahmen abstecken. Dank der niedrigen Zinsen kann aktuell mit günstigen Finanzierungsbedingungen gerechnet werden. Dennoch können die günstigen Zinsen die stetig steigenden Immobilienpreise kaum mehr ausgleichen, weshalb auch die Summe an Eigenkapital, die angehende Eigenheimbesitzer in die Finanzierung mit einbringen sollten, weiter zunimmt. Daher stellt das Eigenkapital tatsächlich eine der größten Herausforderungen dar, der sich zukünftige Immobilienkäufer stellen müssen. Wichtig hierbei ist auch zu wissen, dass sich das Eigenkapital maßgeblich auf den Erhalt einer positiven Finanzierungszusage auswirkt. Deshalb sollte vorab geklärt werden, wie viel Eigenkapital notwendig ist, um eine Baufinanzierung zu erhalten.
Die Höhe des Eigenkapitals bemisst sich nach den Gesamtkosten, die sich aus dem Kaufpreis der Immobilie und den Nebenkosten, wie etwa Makler- und Notargebühr, sowie der Grunderwerbssteuer zusammensetzen. Da diese Kosten vom jeweiligen Bundesland abhängig sind, ist die Höhe des erforderlichen Eigenkapitals entsprechend unterschiedlich. Aktuell beträgt die Grunderwerbssteuer in Bayern 3,5 %.
Was ist Eigenkapital?
Als Eigenkapital wird die Summe bezeichnet, die bei der Finanzierung einer Immobilie aus eigenen Mitteln aufgebracht werden kann. Das Geld, das wiederum von einer Bank zum Immobilienerwerb zur Verfügung gestellt wird, ist das Fremdkapital. Wichtig dabei festzuhalten ist, dass sich das Eigenkapital nicht nur auf eigene Ersparnisse bezieht, sondern auch weitere Werte, wie das Bausparguthaben eines zuteilungsreifen Bausparvertrages, oder Festgeldanlagen, deren Laufzeit mit Beginn der Baufinanzierung endet, dazuzählen.
Wie hoch sollte das Eigenkapital sein?
In der Praxis ist es häufig so: Je mehr Eigenkapital eingebracht werden kann, desto niedriger kann der Zinssatz gewährt werden. Das liegt zum Teil an dem geringeren Kreditrisiko der Bank durch einen höheren Anteil an eigenen Mitteln des Darlehensnehmers und zum anderen an dem sinkenden Betrag, der sich von der Bank geliehen werden muss.
Im Idealfall spricht man bei einer Baufinanzierung von 10 bis 30 Prozent des Kaufpreises an Eigenkapital, die mit in die Finanzierung eingebracht werden sollten – zuzüglich zu dem Betrag, der zur Begleichung der Nebenkosten benötigt wird. Häufig reichen auch 10 Prozent Kaufpreisanteil aus. In dem Fall ist allerdings mit höheren Zinsen zu rechnen.
Wer über deutlich weniger Eigenkapital verfügt, sollte wenigstens für die Nebenkosten aus eigenen Mitteln aufkommen. In diesem Fall spricht man von einer sogenannten Kaufpreisfinanzierung. Eine weitere Möglichkeit – allerdings mit Abstand die teuerste – ist zudem die sogenannte Vollfinanzierung, bei der auch die Nebenkosten vollständig abgedeckt werden. Wichtig zu beachten hierbei ist, dass die Zinsen entsprechend höher ausfallen, da der Kreditgeber bei einer Vollfinanzierung das höchste Risiko trägt.
Vorteile einer Immobilienfinanzierung mit Eigenkapital
Günstigere Zinsen: Durch ein höheres Eigenkapital wird das Finanzierungsrisiko der Bank gesenkt, weshalb häufig auch niedrigere Zinsen gewährt werden können.
Schneller schuldenfrei: Wer an günstigeren Zinsen Geld spart, kann von Beginn an eine höhere Tilgung gewährleisten und so die Schulden schneller abbezahlen.
Positive Finanzierungszusage: Die Wahrscheinlichkeit, eine Immobilienfinanzierung zu bekommen, steigt, da die finanziellen Voraussetzungen Grundlage für die Entscheidung sind, ob die Bank einer Finanzierung zustimmt.