Nachhaltigkeit wird ein immer wichtigeres Thema. Auch beim Thema Bauen ist die Nachhaltigkeit unumgänglich.
Doch was bedeutet Nachhaltigkeit in Verbindung mit Immobilien eigentlich?
Nachhaltigkeit bedeutet in der Gegenwart so zu leben, dass es die nachfolgenden Generationen nicht beeinträchtigt. Der Oberbegriff Nachhaltigkeit beinhaltet drei große Themen:
Ökonomie: Wirtschaftliche Bedürfnisse sollten nicht über den Verhältnissen ausgelebt werden.
Ökologie: Die Ressourcen der Natur sollten geschont werden und es sollte nur das verbraucht werden, wie sich die Ressourcen auch selbst regenerieren.
Soziales: Soziale Konflikte sollten auf friedlichem und sozialem Wege ausgetragen werden. Dabei sollten sich soziale Spannungen in Grenzen halten.
Das Thema Nachhaltigkeit ist also vorrangig ökologisch umzusetzen. Hier gilt es, darauf zu achten, dass Ressourcen nur so weit verarbeitet werden, wie sie sich auch selbst regenerieren.
Um die Nachhaltigkeit bei Immobilien bestmöglich umzusetzen, wurden diverse Siegel und Zertifizierungen ins Leben gerufen.
1. Gängige Siegel für nachhaltiges Bauen im Überblick
EMAS – Eco Management and Audit Scheme
ISO 14001 – weltweit festgelegter Standard für Umweltmanagementsysteme
ZNU – Standard – Zentrum für nachhaltige Unternehmensführung
ISO 26000 – Leitfaden für gesellschaftliche Verantwortung
2. Förderungen für nachhaltiges Bauen
Entscheiden sich Bauherren für nachhaltiges Bauen oder für eine nachhaltige Modernisierung oder Sanierung, wird dies auf verschiedene Arten gefördert. Hier geht’s zu den Fördermitteln für Bauherren.
kfW-Förderung
Die bekannteste Förderung für nachhaltiges Bauen ist die kfW-Förderung. Je energieeffizienter ein Haus gebaut wird, umso höher ist der Tilgungszuschuss. Möchte man eine kfW-Förderung beantragen, sollte bestenfalls ein Energieberater hinzugezogen werden. Dieser unterstützt dann bei der Planung und erstellt alle notwendigen Dokumente, um den Antrag zu stellen.
BAFA-Förderung
BAFA-Fördergelder erhält man, wenn man sich dazu entscheidet die Heizungsanlage auf erneuerbare Energien umzustellen. Je nach Heizungsart kann man mit einer Förderung von bis zu 20.000 Euro rechnen. Wir haben die aktuellen Heizarten schon für Sie verglichen. Hier geht’s zum Blogbeitrag. Mit bis zu 800 Euro wird außerdem die Erstellung eines individuellen Sanierungsplans durch einen Energieberater bezuschusst.
3. Was sind nachhaltige Immobilien?
Bei einer nachhaltigen Immobilie handelt es sich nicht etwa um eine kleine, grüne Waldhütte. Nachhaltige Immobilien sind meist alles andere als das.
Es wurden hochwertige und ressourcenschonende Baumaterialien verwendet. Die nachhaltigste Bauweise ist wohl die Holzständerbauweise. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und damit CO2-arm. Holz lässt sich außerdem später unproblematisch und nachhaltig entsorgen.
Es wurde auf ein umweltfreundliches Heizsystem geachtet. Eine nachhaltige Immobilie sollte unbedingt eine umweltschonende Heizanlage vorweisen. Eine CO2-neutrale Heizanlage ist beispielsweise die Pelletheizung. Als CO2-arm und besonders nachhaltig gelten derzeit diverse Wärmepumpenanlagen.
Es wurde auf nachhaltige Strom- und Warmwassergewinnung geachtet. Bei einer nachhaltigen Strom- und Warmwassergewinnung bieten sich vorrangig Solar- oder Photovoltaikanlagen an.
Zum nachhaltigen Bauen zählt außerdem auch, nur in der Größe zu bauen, wie man es benötigt, um Materialien zu sparen und Grünflächen zu erhalten. Das Sammeln und wieder verwenden von Regenwasser ist in punkto Nachhaltigkeit auch sehr zu empfehlen. Hierfür gibt es bestimme Vorrichtungen. In Gebieten mit sehr niedrigem Grundwasser lohnt es sich eine Zisterne zu installieren, die das Regenwasser auffängt und speichert. Dieses Regenwasser kann man nun als Nutzwasser, beispielsweise zum Wäsche waschen, nutzen.
4. Was sind Green Buildings?
Ein sogenanntes Green Building ist eine Immobilie, die unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit erbaut wurde. Die Nachhaltigkeit betrifft den kompletten Lebenszyklus der Immobilie. Somit fängt dies schon bei der Planung an und endet erst bei einer eventuellen Demontage.
Bei einem Green Building wird besonders darauf geachtet, ressourcenschonend zu arbeiten. Im Fokus steht die Reduzierung von schädlichen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt, sowie auf Wohn- und Arbeitsqualität. Zu den Green Buildings zählen Niedrigenergiehäuser, Solarhäuser, Passiv- oder Nullenergiehäuser.
Der Trend wächst. Während im Jahr 2013 nur 550 Gebäude in Deutschland als Green Building zertifiziert wurden, waren es im Jahr 2021 bereits 2.600. Pro Jahr wurden damit mehr als 250 Gebäude als Green Buildings gebaut.